Lehmbau - Natürliches und Gesundes Wohnen mit Lehm

Der Lehmbau ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit und wird schon seit mehreren tausend Jahren, auf der ganzen Welt praktiziert. Bereits die alten Ägypter und Sumerer schätzen zu Ihrer Zeit die positiven Eigenschaften des Lehms. Die angenehme Kühlung im Sommer, Wärmespeicherung im Winter und seine Wiederverwendbarkeit machen Lehm zu einem einzigartigen Baustoff, wie es ihn nur sehr selten gibt.

Die für den Lehmbau benötigten Stoffe sind ein Gemisch aus Kies, Sand, Feinsand (Schluff) und Ton. Die im Ton enthaltenen Tonminerale dienen als Bindemittel zwischen den groben Bestandteilen. Lehmhaltiger Innenputz lässt sich so mit Wasser problemlos von der Wand entfernen und als sogenannter „Recyclinglehm“ wiederverwenden. Dieser Recycling- Kreislauf ist eine wichtige Forderung, des ökologischen Bauens.

Jedoch muss man wie bei jedem anderen Baustoff über seine speziellen Materialeigenschaften, sowie Vor- und Nachteile Bescheid wissen. Zum einen ist Lehm überall örtlich verfügbar und jederzeit wiederverwendbar. Er bietet guten Schallschutz, hat eine angenehme Oberflächentemperatur, setzt keine Schadstoffe frei und hält die allergene Belastung sehr gering. Lehm besitzt eine ausgezeichnete Wasserdampfaufnahme- und abgabefähigkeit und hält somit die relative Raumluftfeuchtigkeit bei etwa 50 %. Dadurch kann ein Austrocknen der Schleimhäute verhindert und die Feinstaubbildung reduziert werden. Aus ökologischer Sicht ist Lehm einer der wenigen Baustoffe, die energie- und ressourcenschonend hergestellt und recycelt werden können. Beton oder ein gebrannter Ziegel verbraucht durch seinen Transport und der Herstellung rund 5-10 % mehr Energie.